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30 Jahre Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen im Ortenaukreis

Offenburg, 09. Dezember 2019 – mehr als 120 Personen aus Selbsthilfegruppen, Politik, Gesundheitswesen und weiteren Arbeitsfeldern kamen am Montag, 9. Dezember ins Landratsamt, um gemeinsam das 30-jährige Bestehen der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen des Ortenaukreises zu feiern. 

Bereits 1987 fanden erste sondierende Gespräche mit Selbsthilfevertretern im Ortenaukreis und dem Gesundheitsamt statt, in denen der Wunsch nach Unterstützung von Selbsthilfegruppen geäußert wurde. Die - heute kommunale – Kontaktstelle ist Anlaufpunkt für Selbsthilfegruppen. Sie informiert und klärt über Selbsthilfe auf, vermittelt, berät und bietet Unterstützung. Zudem beschäftigt sie sich derzeit sehr intensiv mit der Thematik Junge Menschen und Selbsthilfe und erarbeitet mit dem Projekt JuSeO (Junge Selbsthilfe Ortenau) jugendgerechte Selbsthilfesettings als ein weiteres Hilfsangebot für Menschen im Alter von 14-21 Jahren.

 

Sozialdezernent Georg Benz würdigte die Arbeit der Kontaktstelle und den wesentlichen Beitrag den sie zur Unterstützung Bürgerschaftlichen Engagements seit 30 Jahren leistet. „Als Kommune sehen wir uns der Unterstützung bürgerschaftlicher Aktivitäten verpflichtet und die Selbsthilfe ist ein wesentlicher Bestandteil des Bürgerschaftlichen Engagements“. Benz hob hervor, dass es weiterhin Aufgabe sein wird, die Selbsthilfe in der Öffentlichkeit zu verbreiten: „Das Thema Selbsthilfe in die fachliche und politische Diskussion einzubinden, erfordert Präsenz in den vorhandenen sozialen wie gesundheitlichen Netzwerken, auch und gerade in den Regionen. Die Zugangswege der Menschen zur Selbsthilfe zu verbessern, ist eine Herausforderung, der wir uns stellen. Ziel ist es, die „großen“ Selbsthilfethemen noch mehr in die Fläche zu bringen.“

 

Ursula Helms, Geschäftsführerin der NAKOS, betonte in ihrem Festvortrag „Kontaktstellen und Selbsthilfebüros – „Schutzengel“ der Selbsthilfe“ die Bedeutung der Kontaktstelle als wichtige Unterstützung für bestehende Selbsthilfegruppen. „Bei aller Selbstständigkeit der Gruppen braucht es dennoch einen gewissen Rahmen, den die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen bietet bzw. schafft.“, so Helms. Des Weiteren wies sie daraufhin, dass sich gezeigt hat, dass dort wo es eine Selbsthilfekontaktstelle gibt auch deutlich mehr Selbsthilfegruppen bestehen.

Grußworte der SEKIS Baden-Württemberg überbrachte Bernarda Deufel, Leiterin des Selbsthilfebüros Freiburg und Vorstandsmitglied der Selbsthilfekontaktstelle auf Landesebene. Sie unterstrich dabei die tolle Zusammenarbeit auf struktureller und inhaltlicher Ebene. „Die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen im Ortenaukreis war für uns immer ein gutes Beispiel. Ich erinnere mich noch an Gespräche in der Küche des ersten Domizils der Kontaktstelle in Offenburg und wie ich dabei Anregungen zum Aufbau einer Kontaktstelle bekam. Von solchen Austauschtreffen haben wir immer profitiert, auch heute noch.“

Für das Netzwerk Selbsthilfe Ortenau sprach der Vertreter des Sprecherrates Heinrich Stöhr. Er bedankte sich für eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dabei betonte er froh zu sein, dass dieses Gremium vor sieben Jahren ins Leben gerufen wurde. „Als Sprecherrat setzen wir uns für die Akzeptanz und Weiterentwicklung der Selbsthilfe im Ortenaukreis ein. Dabei ist uns sehr wichtig weiterhin die Interessen der Selbsthilfegruppen gegenüber der Politik, Behörden, Einrichtungen, Kliniken und Ärzte zu vertreten. Es ist schön, dass gerade diese Vielfalt der Akteure auch heute hier vertreten ist.“

Ingo Kempf nahm die Anwesenden, gemeinsam mit Frau Dr. Hassenstein, mit auf eine Zeitreise zu den Anfängen der Kontaktstelle und beleuchtete die vergangen 30 Jahre. Bei der Gründung von 156 Selbsthilfegruppen war die Kontaktstelle bis heute beteiligt. Derzeit befinden sich vier weitere Gruppen in der Gründungsvorbereitung. Kempf unterstrich, dass eine Gruppe nur auf Initiative von Betroffenen gegründet wird und die Kontaktstelle auf Anfrage Unterstützung bietet.

Nach besagtem Rückblick stellte Héctor Sala, seit fast sieben Jahren Leiter der Kontaktstelle, die Arbeit der Kontaktstelle – Stand heute vor. „In der Vorbereitung der Jubiläumsveranstaltung ist mir nochmal bewusstgeworden, wie viel in den letzten 30 Jahren im Bereich der Ortenauer Selbsthilfe geleistet wurde und wird. Vor allem wie viele Menschen an diesem Prozess beteiligt waren und sind.“ so Sala.  Dabei griff er auf bewegte Bilder zurück und brachte mit einer guten Prise Humor das Publikum zum Schmunzeln.

Die Veranstaltung wurde zwischendurch musikalisch würdevoll umrandet von Desirée Lobé.

Abgerundet wurde die Feier durch ein gemütliches Beisammensein im Foyer des Landratsamts in Offenburg, bei dem es viele Gelegenheiten zum gemeinsamen Gespräch gab. 

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